Kloster Walkenried
Am Südrand des Harzes steht in der beschaulichen Gemeinde Walkenried ein Monument des Mittelalters: Das Zisterzienserkloster Walkenried. Die ehemalige Abtei wurde im Jahr 2010 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Kloster Walkenried
Kloster Walkenried: Gebets- und Wirtschaftsstandort
Von mittelalterlichen Klöstern geht für viele Menschen eine mystische Faszination aus. Einst lebten Mönche hinter den dicken Mauern, asketisch in der Lebensweise und gottesfürchtig. Doch mittelalterliche Klöster waren vor mehr als 900 Jahren mehr als Orte des Gebets und der Enthaltsamkeit. Es waren Inseln des Wissens, in denen Mönche die Schriften antiker und mittelalterlicher Gelehrter studierten und eigene Wirtschaftsstrukturen erschufen. Die ehemalige Zisterzienserabtei in Walkenried macht in diesem Zusammenhang keine Ausnahme. Zur Blütezeit des Klosters im 13. Jahrhundert verhütteten die Mönche Erz aus den Bergen, betrieben aktiv Landwirtschaft und stellten in ihren eigenen Wäldern Holzkohle her. Im 13. Jahrhundert stieg das Kloster wegen seiner Wirtschaftskraft zu einer der einflussreichsten Abteien im gesamten Harz auf.
Gründung im 12. Jahrhundert
Das Kloster Walkenried wurde im 12. Jahrhundert als dritte Abtei des Zisterzienserordens auf deutschem Boden gegründet. Markenzeichen der Zisterzienser-Mönche ist die charakteristische Kutte, die aus einem weißen Untergewand und einem schwarzen, als Skapulier bezeichneten Überwurf besteht. Zwei Jahre nach der Gründung wurde im Jahr 1129 mit dem Bau der romanischen Klosterkirche begonnen, die im Jahr 1290 im gotischen Stil vollendet wurde.
Der Standort in Walkenried war bewusst gewählt, denn die Zisterziensermönche stellten konkrete Bedingungen. Zum Einen musste sich ein Wasserlauf am Klostergelände befinden und auf der anderen Seite durften sich keine menschlichen Ansiedlungen in unmittelbarer Nähe befinden. Darüber hinaus mussten Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Entfaltung vorhanden sein. Sämtliche Voraussetzungen erfüllte der Standort in Walkenried.
Die Ruine der Klosterkirche
Im Gegensatz zu den meisten Gebäuden des Zisterzienserklosters ist die Kirche nur als Ruine erhalten. Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung am Ende des 13. Jahrhunderts war die knapp 100 m lange gotische Kirche eines der größten Gotteshäuser Nord- und Mitteldeutschlands. Im Bauernkrieg wurde die Klosterkirche stark beschädigt und nicht wieder aufgebaut. Das wirtschaftlich einst erfolgreiche Kloster befand sich zu dieser Zeit bereits im Niedergang. Erhalten sind heute nur noch Fragmente des einstigen Prachtbaus wie ein Teil des südlichen Seitenschiffs, Fragmente der Westfassade und ein Teil des Mittelschiffs.
Gebäude des Zisterzienserklosters
Das Gebäudeensemble umfasst neben dem Klausurgebäude den Kreuzgang, den Brüdersaal, den Kapitelsaal, das Brunnenhaus und das Dormitorium (Schlafraum der Mönche). Echtes Mittelalterambiente erleben Sie auf einem Rundgang durch das gut erhaltene Klausurgebäude des Klosters Walkenried. Ein Prunkstück aus dem 13. Jahrhundert ist der sechs Meter hohe Kreuzgang, der zu den schönsten seiner Art in Nord- und Mitteldeutschland zählt. Der doppelschiffige nördliche Flügel des Kreuzganges mit seinem filigranen gotischen Kreuzrippengewölbe wird als Lesegang bezeichnet.
Der Kapitelsaal war ursprünglich der Versammlungsraum der Zisterzienser-Mönche. Hier wurden einst wichtige Entscheidungen getroffen und über die Aufnahme von Novizen entschieden. Das Kreuzrippengewölbe des Saales wird von schlanken Säulen getragen. Nach dem Niedergang des Klosters wurde das Gebäude im Jahr 1570 zu einer evangelischen Kirche aus- und umgebaut. Das Brunnenhaus am Kreuzgang erfüllte im Mittelalter eine wichtige religiöse Funktion. In einem Bronzebrunnen befand sich das geweihte Wasser, mit dem sich die Mönche vor jeder Mahlzeit Gesicht und Hände wuschen. Der Brunnen ging im Lauf der Jahrhunderte verloren, doch das Brunnenhaus mit seinem spitz zulaufenden Dach kann noch heute besichtigt werden.
UNESCO-Weltkulturerbe seit 2010
Seit 2010 ist das Kloster Walkenried UNESCO-Weltkulturerbe. Damals wurde eine Reihe Kulturdenkmäler im Harz in die Welterbeliste aufgenommen. Neben dem Zisterzienserkloster gehören zu dem Ensemble das Erzbergwerk Rammelsberg, in dem unter anderem Gold, Silber, Kupfer, Zink und Blei gefördert wurden, die Altstadt von Goslar und das Oberharzer Wasserregal. Bei Letzterem handelt es sich um ein System von Wasserspeichern, die ab dem 16. Jahrhundert angelegt wurden und deren Besuch Sie sich in einem Urlaub in einer Ferienwohnung im Harz nicht entgehen lassen dürfen.
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